Aikido

Aikido ist eine der jüngsten und vitalsten Formen der japanischen Kampfkunst-Tradition und wurde von O-Sensei Ueshiba Morihei (14.Dez.1883-26.April.1969) entwickelt.
Aikido liegt der Wunsch nach Gewaltlosigkeit und Friedfertigkeit zu Grunde.
„Das Geheimnis von Aikido liegt nicht darin wie Du Deine Füße bewegst, sondern wie Du Deinen Geist bewegst“ von Ueshiba Morihei.

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First english Hombu Dojo newspaper 1964/01
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„Wenn man Euch angreift, schließt den Gegner in Euer Herz.“
Ein Kampf soll verhindert und der Angreifer von seinem gewalttätigem Vorhaben abgebracht werden. Im Aikido üben wir durch intensives Körpertraining die friedvolle Auseinandersetzung, ohne den Angreifer dabei zu verletzen oder gar zerstören zu wollen. Dies ist sicher nur aus einer Position der inneren Stärke und Größe möglich.
Und es ist sicherlich nicht so einfach umzusetzen wie es sich liest und es erfordert ganz sicher ein langes üben üben üben.

Watanabe Sensei 8. Dan Shihan Aikikai-Hombu-Dojo-Tokyo (†)

Nobuyuki Watanabe wurde am 25. Juli 1930 in Miyazaki, Kuyshu geboren. 
Nobuyuki Watanabe war 8. Dan Shihan und bis 2010 Lehrer im Aikikai Hombu Dojo in Tokyo. Er bildete sich in verschiedenen Kampfkünsten (Sumo, Judo, Jukenjutsu) aus, bevor er 1958 zum Aikido kam. 1960 wurde er Uchideshi im Aikikai Hombu Dojo unter dem Begründer des Aikido, O-Sensei Morihei Ueshiba. Hiroshi Tada, Nobuyoshi Tamura Koichi Tohei and Sadateru Arikawa waren Ucchideshi zu dieser Zeit. Ein starken Einfluß hatte Kisaburo Osawa als sein Mentor auf ihn. Er wurde im Judo zum Jyūdōseifukush ausgebildet. Hier wurde er als Knocheneinrenker (Honetsugi) bezeichnet (eine Tätigkeit die es hier früher auch gab)  Dann absolvierte er eine Ausbildung bei Dr. Kimiyoshi Isogai (Begründer der Isogai Dynamik Therapy. Eine Therapie zur Behandlung ua von Beckenschiefstand / Beinlängerdifferenz. In Deutschland nannte man ihn im allgemeinen einen Chiropraktiker. Nachdem er seinen Stellung als Beamter aufgab machte er sich selbstständig und eröffnete in Koshigaya eine Praxis. Er hat wunderbar Shakuhachi gespielt und vom Iaido des Muso Shinden Ryu das Omori Ryu praktiziert, weil er fand es hat die beste Verbindung zu seinem Aikido. Sicherlich haben seine Ausbildungen auch einen Einfluß auf sein Aikido gehabt  und seinen Aikido Stil geprägt. Er legte den Fokus auf „gesundheitliche“ Aspekte im Training.  Dabei befasste er sich besonders mit Theorie und Praxis des „KI“ (Energie und Atmung) als wesentlicher Bestandteil des Aikido.

Seit 1986 kam er regelmäßig nach Deutschland und gab Lehrgänge, in München und Birach dann auch in Berlin und später auch in Österreich, Russland, Griechenland sowie der Schweiz und der Ukraine.

Watanabe Sensei starb am 20. August 2019 im Alter von 89 Jahren in Naumburg an der Saale wo er die letzten Jahre mit seiner Ehefrau Johanna Watanabe lebte..

Aikido mit Klaus Hagedorn, Shihan 6. Dan Aikikai
Mein Aikido orientiert sich an Watanabe Nobuyuki Shihan, 8. Dan Aikikai Hombu Dojo, Tokio. Meine Grundlagen die ich bei ihm gelernt habe und immer noch lerne sind Gesundheit, Gehen, Stehen, Sitzen, Atmen, das Bemühen um eine aufrechte Haltung und eine freie (natürliche) Bewegung. Üben der Grundtechniken (kihon waza) im Stand (tachi) und Sitz (suwari). Dass eine Form (waza) und man selbst immer wieder neu entsteht (do/michi). z.B. durch das Strecken des eigenen Körpers (ki), der Ausrichtung im Raum (ai) und dem damit entstehenden richtigen Abstand (mae) zum Anderen und vor allem durch die Freude (ai) am Üben (keiko) mit sich und den Anderen.
Im April 2022 wurde mir vom Hombu Dojo Tokio der Shihan verliehen als Mitglied im Prüfungsgremium des KenBuKai e.V. 

Watanabe Sensei in Deutschland
Klaus Hagedorn begegnete Watanabe Sensei zum ersten Mal im Hombu-Dojo-Tokyo während seines ersten Aufenthaltes in Japan. Seit 1987 hat Klaus maßgeblich die Einladung von Watanabe Sensei organisiert und betreute ihn persönlich auf allen seinen Besuchen. Seit 1991 wurde Sensei von Klaus Hagedorn und Martin Gruber das Erste Mal nach Birach eingeladen. Martin stellte das Hauptgebäude, Nebengebäude für Unterkünfte und das Stadl als Dojo zur Verfügung und Klaus übernahm die finanzielle Absicherung und den Mattenkauf. Sensei’s Erster Besuch in Birach war 1987 um dort 3 Tage Urlaub zu machen. Er fühlte sich dort sehr sehr wohl und genoß die ländliche Gegend die Ruhe den Wald … und wollte gerne wiederkommen. Dadurch reifte auch der Plan ihn 1-2mal im Jahr nach Birach einzuladen um dort einwöchige Gassuku wie in Japan zu organisieren.
Solche Japanreisen mit einwöchigen Gashuku mit Sensei und dem Aikidotraining im Hombu Dojo wurden von Klaus von 1984 bis 2012 organisiert.
Bis 1990 wurde er weiterhin in das Hojo-Aikido-Partner-Dojo, Hirtenstraße in München und anderen Orten in München eingeladen. Später kamen weitere Einladungen nach München, Birach und Berlin. Dann kam Salzburg, Schaffhausen, Moskau und Donezk dazu. Es begann eine lange und intensive Zusammenarbeit, die über 30 Jahre andauerte.
1993 übergab Sensei Klaus eine von ihm geschriebene Schriftrolle mit Aikido und seitdem hatte sie ihren Platz im Shomen des Stadt-Dojos in Birach. 1995 während eines Gasshuku in in Izu, Japan überreichte Sensei Klaus ein Foto von O-Sensei mit einer Original Handschrift von O-Sensei welches seitdem auch im Shomen seinen Platz hatte. Heute haben die Schriftrolle und das Foto in großer Dankbarkeit und mit tiefen Respekt ihren Platz im Shomen des Dojo Ipanema.

Vom aktiven Unterreicht zog sich Watanabe Sensei seit 2011 langsam zurück. Seinen Lebensabend verbrachte er ganz in Deutschland, mit seiner Frau Johanna Watanabe.

Wir erinnern uns gerne an diese wunderschöne  gemeinsame Zeit:
Bilder vom Training mit Watanabe Sensei am 23.10.2014

Training mit Watanabe Sensei am 20.3.2014
Schaffhausen 30.3.2014

Watanabe Nobuyuki Shihan Foto: Sabine Mai
Fotocredit: Sabine Mai